Test & Interview: Zähl EQ1 und IM1
Die Geschichte der deutschen Musikproduktion hat eine gar nicht so geringe Zahl berühmter Musiker, Produzenten und Toningenieure hervorgebracht. Im internationalen Vergleich kann man hierzulande, zumindest in der Pop- und Rockmusik, natürlich zahlenmäßig nicht mit den englischsprachigen Kollegen mithalten, aber in Einzelfall, wie zum Beispiel bei Conny Plank, haben wir es auch hier mit einigen ganz Großen zu tun. Wo allerdings immer eine prosperierende Konkurrenzsituation bestand und besteht, ist in der Welt der Audiotechnik. Legendäre Entwickler, Teams und Firmen gibt es hierzulande im großen und kleinen Stil. Mikrofone, Lautsprecher, Schneidemaschinen, Bandmaschinen, Workstations, Mischpulte, kaum ein Fachbereich, in dem einem nicht auf Anhieb lokale Meister und Legenden einfallen. Spannend wird es, wenn die Disziplinen der Produktion und der Geräteentwicklung zusammenkommen, womit man wieder die Brücke zurück zu Produzentenlegende Conny Plank schlagen kann. Sein Bedürfnis nach Individualität hat dazu geführt, aus Michael Zähl etwas heraus zu kitzeln, von dem dieser vielleicht vorher gar nicht wusste, dass es in ihm steckte; ein großer Tontechnikentwickler.
Conny Plank hatte, wie uns Michael Zähl berichtete, eine besondere Begabung, Menschen um sich herum einzuschätzen, zu motivieren und zu begeistern. Er sah wohl, dass Michael Zähl der Richtige sein würde, um seine Vorstellung eines Mischpultes zu realisieren und brachte ihn dazu, sein Potential in dieser Richtung auszuschöpfen. So entstanden zwei sehr besondere Mischpulte für Plank, die maßgeblich unter der Regie von Michael Zähl realisiert wurden. Im Abschnitt 'Interview' lassen wir ihn selbst dazu zu Wort kommen. Michael Zähl konnte sich nach seiner Zeit bei Conny Plank als Entwickler mit eigenen Produkten am Markt etablieren und baut bis heute exklusive Tontechnik und seit einigen Jahren auch wieder ein analoges Mischpult. Das AM1 genannte Pult ist auch die Basis für die in dieser Ausgabe getesteten 500er Module EQ1 und IM1. Beide entstammen technisch und konzeptionell aus diesem Pult und sollen dem Anwender die besonderen Möglichkeiten seines Mischpultes auch in 'pultlosen' Produktionsumgebungen zur Verfügung stellen.