Test: Steinberg Nuendo 11

Ich erinnre mich gut an den ersten Nuendo-Test, den ich als junges Mitglied unserer Redaktion begleiten durfte. Es war das Jahr 2006 und Nuendo 4 stand in den Startlöchern. Dieter Kahlen und ich hatten einen Mitarbeiter von Steinberg in das Oberhausener Studio geladen, um die Vorzüge der neuesten Version präsentiert zu bekommen. Wie sich die Zeiten ändern. Heute lade ich mir das Update aus dem Netz und führe mir YouTube-Videos zu Gemüte, in denen die wichtigsten Neuheiten beschrieben werden. Es ist alles irgendwie unkomplizierter geworden. Was für den Tester gilt, macht schon gar nicht vor dem Produkt halt. Denn, obwohl der Funktionsumfang naturgemäß immer umfangreicher und komplexer wird, ist schon lange eine gewisse Selbstverständlichkeit eingezogen. Ich erinnere mich lebhaft an Diskussionen, wenn eine Software die zwei Kerne eines Intel CoreDuo noch nicht sinnvoll unterstützen konnte. Heute ist die Optimierung der Vielkern-Performance nur mehr eine Randnotiz. Geht alles. Macht keinen Ärger. Das ist eine sehr positive Tendenz, die es für uns Tester viel einfacher macht, hauptsächlich auf neue Funktionen zu schauen.

Wie wir im letzten Testbericht bereits ausführlich erwähnt haben, stehen Cubase und Nuendo inzwischen auf einer Plattform und werden weitestgehend gemeinsam entwickelt. Praktisch zu sehen ist dies zum Beispiel daran, dass Cubase 11 und Nuendo 11 nun den gleichen Versionsschritt, zu einem sehr nah beieinander liegenden Termin vorgenommen haben. Wie bisher weisen wir daher bei allen beschriebenen Funktionen darauf hin, wenn sie sowohl in Cubase (Pro), als auch in Nuendo verfügbar sind. Damit ergibt sich fast so etwas wie ein Doppeltest. Wie immer haben wir uns beim Ausprobieren der neuen Funktionen für eine kleine Auswahl entschieden, die uns besonders gefallen haben, ohne auch nur Ansatzweise den Anspruch einer Vollständigkeit zu haben. Programme vom Umfang eines Nuendo sind schlicht zu komplex geworden, für einen kompletten Überblick.