Test: Shadow Hills Mastering Compressor

Die Enigma, aus dem Griechischen mit ‚Rätsel‘ übersetzt, ist eine Rotor-Schlüsselmaschine, die im Zweiten Weltkrieg zur geheimen Kommunikation vom deutschen Militär verwendet wurde. Während des Krieges gelang es den Alliierten mit hohem Personal- und technischem Aufwand, den deutschen Nachrichtenverkehr fast lückenlos zu entziffern. Wenn Sie schon einmal die Shadow Hills Website besucht haben sollten, werden Sie sich vielleicht genau wie ich gefragt haben, was los ist mit den Jungs da in Austin, Texas. Die Seite stützt sich ohne konsequenten historischen Unterbau auf diese Maschine als ‚Bedien-Interface‘, ist umständlich im Umgang, und bisher hatte ich nach ein paar Mausklicks auch ehrlich gesagt keine Lust mehr, weiter in die Tiefen der Website vorzudringen. In der Vorbereitung zum Test konnte ich mir das natürlich nicht leisten und fühlte mich in eine seltsame Schwarz-weiß-Welt mit ‚Wochenschau-Ton‘ entführt, mit nur wenigen verwertbaren Informationen, die man ausschließlich über mühsam herauszusuchende Enigma-Codes erreichen kann und dann das Gefühl hat, einem durchaus wohlgemeinten Scherz zum Opfer gefallen zu sein. Diese Geheimniskrämerei und die eher holprige historische Bezugnahme lässt den geneigten Interessenten etwas ratlos und verwirrt zurück, besonders deshalb, weil das gesamte Internet voll ist von Shadow-Hills-Lobeshymnen der bekanntesten Figuren der professionellen Audioszene. Entschlüsseln wir also das Rätsel dieses fast sagenumwobenen Gerätes, mit den Ohren und untrüglicher, moderner Messtechnik, und denken nicht weiter darüber nach, was genau der Hersteller mit seiner Website gemeint haben könnte.