Test: Presonus Faderport 8

Ganz gleich, in welchem Bereich wir mit dem Computer arbeiten: Alle eingesparten Mausbewegungen und Mausklicks helfen dabei, über längere Strecken effizienter und konzentrierter zu arbeiten. Eine deutliche Verbesserung lässt sich bereits durch den kombinierten Einsatz von Maus und Computertastatur erreichen. Wer auf Tastenkommandos verzichtet, muss mit den Augen viel häufiger dem Mauszeiger folgen. Ein direkter und beidhändiger Zugriff auf Bedienelemente ist nicht nur nützlich, hilfreich und beschleunigt Prozesse, sondern beugt auch latentem Stress vor, der durch das ständige Folgen des Mauszeigers auf dem Bildschirm und einseitiger Ein-Hand-Bedienung entsteht. Ein DAW-Hardwarecontroller bietet also nicht nur einen schnelleren Workflow und echte Fader für Pegelfahrten, sondern immer auch die genannten Vorzüge gesteigerter Arbeitseffizienz und Ergonomie. Vor vielen Jahren brachte Presonus eine preisgünstige und neuartige, kompakte Lösung mit einem Motorfader auf den Markt. Jedermann kann bereits mit dem Presonus Faderport einen deutlich gehobenen Bedienkomfort in der DAW-Umgebung erfahren, mit vielen Tasten zur direkten Steuerung, und zudem passt dieses kleine Gerät auch wirklich überall hin. Der nun in diesem Testbericht vorgestellte Presonus Faderport 8 könnte an diesen Erfolg nun anknüpfen. Der Achtfach-Controller bietet nicht nur acht Motorfader mit Scribble Strips sondern einige interessante Hilfsmittel, die die Arbeit mit einer DAW greifbarer, übersichtlicher und flüssiger gestalten.

Für unsere Leser brauche ich den gesteigerten Arbeitskomfort einer DAW-Controllereinheit mit Motorfadern im Alltag glaube ich nicht noch weiter hervorzuheben. Das ‚Rad‘ konnte Presonus zwar nicht neu erfinden, allerdings bringt Faderport 8 bei näherer Betrachtung Überraschungen und Neuheiten in ein solches Gerät. Auch ohne die typische Nutzung als virtuelles Mischpult geht Faderport 8 mit Features wie dem ‚Sessions-Navigator‘ eine gelungene Symbiose mit der Mausbedienung ein, die ständig nutzbar ist und die Arbeit erleichtert. Ich konnte sogar über weite Produktionsabschnitte den ‚mauslosen‘ Zustand erreichen, vorwiegend war mir dies während des Testeinsatzes mit der Presonus DAW Studio One Pro 3.5 möglich, auf welche die Controller-Einheit natürlich vom Hersteller gemünzt ist. Für den Test konnte ich auf die amtliche Pro-Version von Presonus´ DAW zurückgreifen, um alle Möglichkeiten in der hauseigenen DAW zu prüfen. Das bedeutet aber mitnichten, dass es sich hierbei um einen reinen Studio One Controller handelt. Zusätzlich habe ich den Faderport 8 auch im Einsatz mit den aktuellen Versionen von Cubase 9 und Logic Pro X getestet. Und vorab möchte ich sagen, dass auch mit diesen beiden DAWs der Workflow dank des Faderport 8 zusätzlich strömt. Im Lieferumfang kostenlos enthalten ist die DAW-Version Presonus Studio One Artist 3.5 sowie ein Netzteil zur Stromversorgung und ein USB2.0-Kabel für den Computeranschluss. Bedenkt man die hohe Ausstattung, ist es ein sehr preisgünstiges Produkt, mit acht berührungsempfindlichen Motorfadern, acht Scribble-Strips-Displays, 57 Tasten mit 78 verschiedenen Funktionen und zwei Push-Dreh-Encodern. Der deutsche Vertriebspartner von Presonus ist die Firma Hyperactive Audiotechnik GmbH, die uns einen Bruttolistenpreis von rund 600 Euro nannte; im Handel kann Faderport 8 aber bereits für etwa 550 Euro inklusive der Mehrwertsteuer erworben werden. Neben der Funktionalität im täglichen professionellen Einsatz ist natürlich auch die Wertigkeit der Hardware ein entscheidendes Kriterium, und diesbezüglich möchte ich den Leser vorab schon positiv einstimmen: Faderport 8 ist kein qualitatives Billigprodukt, sondern ein ernstzunehmender Kandidat für kleinere oder mobile Arbeitsplätze. Die acht berührungsempfindlichen motorisierten Fader bieten auf zehn Zentimetern eine Schrittauflösung von 1.024 Stellungen. Es handelt sich um die Motorfader-Hardware, die auch in den Presonus StudioLive Serie III Digitalmischern Verwendung findet. Wer einen neunten ‚Masterfader‘ vermisst, dem sei gesagt, dass Presonus sich hierfür auch etwas Kreatives ausgedacht hat: Der große blaue Push-Encoder kann auf Wunsch den Masterfader in der DAW steuern. Und per Druck auf ihn wird der Pegel auf Unity-Gain genullt.