Test: Nuendo 10

Es ist erstaunlich wie die Zeit verrinnt. Die Audio-Workstation Cubase wird dieser Tage schon 30 Jahre alt. Für Software ist das fast eine Art biblisches Alter. Und auch wenn natürlich von der ersten Version technisch heute nichts mehr drin steckt, ist doch ein großer Teil der Philosophie des ursprünglichen Sequenzers noch immer vorhanden. Ich persönlich erinnere mich gut an meine erste Cubase-Version auf einem Atari 1040ST. Das war 1996 und bis heute fühle ich mich irgendwie zu Hause, wenn ich meine DAW starte und ein Projekt in die jeweils aktuelle Version lade. Und bei aller Objektivität, die man als Redakteur jedem Produkt entgegenbringen sollte und auch muss, nutze ich die Gelegenheit der nicht ganz so neutralen Einleitung und sage danke Cubase, für die vielen Jahre, die wir bereits zusammen verbracht haben!

Der aufmerksame Leser wundert sich vielleicht, warum ich diesen ja eigentlich auf Nuendo ausgerichteten Testbericht für einen solchen ‚emotionalen Ausbruch‘ für Cubase nutze. Nun ja, zum einen testen wir hier traditionell eher ‚den großen Bruder‘ und somit gab es bisher noch keinen besseren Anlass. Zum anderen sind die beiden Programme mit Version 10 nun noch näher zusammengerückt. Tatsächlich setzen sie vollständig auf die gleiche Code-Basis auf und unterscheiden sich weitestgehend nur noch über den gelieferten Funktionsumfang. Dies ist einer der Gründe, warum in der Versionsverwaltung die Nummer 9 komplett übersprungen wurde. Nuendo 10 folgt also direkt auf die letzte Version 8.3. In der Zukunft sollen beide Programme noch näher beieinander mit Updates und Funktionserweiterungen versorgt werden. Wie immer kann unser kleiner Testbericht natürlich nur ein paar Aspekte der neuen Software betrachten. Wir haben versucht, eine möglichst spannende Auswahl aus den verschiedensten Anwendungsbereichen heraus zu suchen. Leider stehen uns für den Test der speziellen Bereiche, wie etwa der Game-Audio-Funktionen, die entsprechenden Engines und vor allem das dazugehörige Fachwissen nicht zur Verfügung. Wir haben daher darauf verzichten müssen und können daher insgesamt nur an der Oberfläche kratzen.