Test: Gyraf Audio G-XXIV

Wer glaubt, die Welt der analogen Tontechnik sei ausgereizt und langweilig, wird regelmäßig eines Besseren belehrt. Immer wieder finden sich Firmen und Produkte, die die eingeschlagenen Wege verlassen und einen oder mehrere Schritte in eine andere Richtung gehen. Deshalb sind wir zum Beispiel gespannt, welche Nutzungsmöglichkeiten in der Zukunft für die neue Miniaturröhre Nu Tube von Korg entstehen werden. Aber auch mit etablierten Bauelementen lassen sich immer wieder auch neue Nischen finden, wie uns zum Beispiel die dänische Schmiede Gyraf Audio mit ihrem Mastermind Jakob Erland regelmäßig beweist. Nach Produkten wie dem Magneto-Dynamic Infundibulum kommt mit dem G24 Cadmium Compressor, auch Passiv/Aggressive genannt, wieder ein sehr spannender neuer Ansatz auf den Markt. Diesmal als Variante der klassischen Opto-Kompression.

Die dänische Firma Gyraf Audio bietet seit ihrer Gründung nicht nur eigene Fertigprodukte an, sondern unterstützt traditionell auch die Selbstbauszene mit Fachwissen und Schaltplänen. Entstanden ist das Unternehmen aus einem Tonstudio heraus, für welches Jakob Erland in den 1990er Jahren begann, besondere, auf die Wünsche und Bedürfnisse der Studio-Crew zugeschnittene Einzelstücke anzufertigen. Durch klassische Mundpropaganda entstand ein Markt, der später durch das Internet beflügelt wurde. Zwar ist die Manufaktur weiterhin in Aarhus und auch noch immer im Gründungsgebäude untergebracht, jedoch sind die Stückzahlen der Fertigung inzwischen deutlich höher geworden. Jakob Erlands Gyraf Audio ist heute kein Geheimtipp mehr, aber ein besonderer Tipp!