Test: Grimm Audio LS1be

Es ist schon als außergewöhnlich zu bezeichnen, dass eine Redaktion einen Lautsprecher dreimal innerhalb weniger Jahre testet und ich glaube auch nicht, dass das jemals schon in der 40jährigen Geschichte dieses Magazins vorgekommen wäre. Dass ein Lautsprecher in vergleichsweise kurzen Abständen immer wieder verbessert wird, sagt etwas über den hohen Anspruch und Innovationsdrang seiner Entwickler aus, die neue Ideen kompromisslos umsetzen, sobald sich daraus echte Vorteile für den Anwender ergeben. Wir sprechen hier also nicht von durch impertinentes Marketing aufgetragener Schminke, sondern von wesentlichen Fortschritten einer ohnehin schon innovativen Lautsprecher-Entwicklung. Dass dies so ist, hat etwas mit der Struktur des Unternehmens Grimm Audio zu tun, die eher einem Technologie-Campus gleichkommt, getragen von Experten, die Know-how aus sehr unterschiedlichen Fachdisziplinen mitbringen. Das Unternehmensziel ist die Entwicklung von Produkten, die höchste Ansprüche erfüllen, auch abseits einer rein wirtschaftlichen Betrachtung. Einfacher gesprochen, Grimm Audio gibt nicht eher Ruhe, bis alle Entwicklungsziele umgesetzt wurden, selbst wenn der Termin der Produktvorstellung dadurch in Gefahr geraten sollte.

Der erste LS1-Test fand im Jahre 2010 statt – auch damals schon im idyllisch ländlich gelegenen Keusgen Tonstudio in Haldern am Niederrhein, das die persönliche Begegnung mit einer Kuh bekanntermaßen nicht ausschließt. Ich war schon in der ersten Runde voll des Lobes über einen Lautsprecher, der sich uns als Vorbild für Präzision und Transparenz präsentierte. Die eigenwillige Form des nur 16 cm flachen Gehäuses wurde auch anlässlich des zweiten Tests im Jahre 2012 beibehalten, den wir uns gezwungen sahen durchzuführen, da der LS1 um den Subwoofer LS1s ergänzt worden war und darüber hinaus auch Optimierungen bei der Abbildung hoher Frequenzen stattgefunden hatten. Das Bessere war nochmals besser geworden und auch jetzt ist dies der Grund dafür, sich mit diesem Lautsprecher noch einmal zu beschäftigen.