Test: Elysia Phil's Cascade

Das war eigentlich meine erste Frage, nachdem mir Phil’s Cascade im Internet zufällig in die Arme lief. Wer in aller Welt ist Phil und wieso kenne ich ihn nicht? Ich sah nur Übertrager, Röhren, einen fetten Trafo und Bakelit-Knöpfe und schon war meine Neugier geweckt. So einfach geht das, wenn das Herz für Frequenzen und Dezibels schlägt. Aber was ist denn das, ein Plug-In? Wozu dann die aufwändige fotorealistische Abbildung eines real existierenden Gerätes? Spätestens jetzt musste ich der Sache auf den Grund gehen. Das Elysia-Logo ließ mich zum Telefonhörer greifen und da hatte ich ihn an der Strippe, den Initiator dieses höchst exotischen Projektes – Dominik Klaßen, einen der beiden Inhaber der Elysia GmbH, der sprudelnden Quelle für spannende Analogkonzepte. Selbiger hatte sich mit ein paar Freunden aus dem Elysia-Umfeld zusammengetan, um Phil’s Cascade Realität werden zu lassen. Nun, jetzt wissen Sie immer noch nicht, wer Phil ist, aber das wird sich bald aufklären.

Es war die Idee von Dominik Klaßen, und auch seine Wunschvorstellung, einmal spielerisch mit Schaltungskonzepten experimentieren zu können und einen Aufwand zu betreiben, der sich heutzutage für ein analoges Gerät in Serie nicht mehr rechtfertigen ließe. Zudem sollte sich das Konzept auf besondere, seltene, ‚historisch wertvolle‘ Bauteile stützen, die zum einen heute geltende Umweltbestimmungen nicht mehr bestehen würden, zum anderen aber auch nicht in Stückzahlen verfügbar sind, die für eine Serie reichen würde. Das Kernteam, das auf Basis dieser Gedanken zusammenfand, bestand aus Dominik Klaßen als Koordinator und Bauteile-Beschaffer, Roger Schult als Analogentwickler, Reimund Dratwa (Fuse Audio Labs) als Programmierer und Dirk Ulrich mit seiner Plugin-Alliance als weltweiter Vertriebskanal für das Plug-In. So jetzt nochmal der Reihe nach… es wird ein analoges Gerät mit exotischen Bauteilen entwickelt und als Prototyp gebaut, um als Vorlage für eine Plug-In-Emulation zu dienen? Ganz genauso ist es! Ich habe mich angesichts dieser Vorgehensweise gefragt, ob das vielleicht die fernere Zukunft der analogen Technik sein könnte, als Einzelstück für eine digitale Emulation und Distribution zu fungieren? Wer weiß, ich will das weder ausschließen, noch mir vorstellen. Nun aber zurück zu Phil’s Cascade. Dominik Klaßen ging auf die Suche im Internet und kaufte elektronische Komponenten ein, überwiegend aus einer Zeit, in der viele von uns noch auf ihre Geburt warteten und selbst ältere Semester wie ich noch in die Schule gingen. Und so fanden sich legendäre Marken wie Philips, Sprague, Erdmet, Wima oder PSW, um in einem Unikat von Prototyp vor allem eines zu erzeugen: Klirrfaktor, denn Phil‘s Cascade ist in erster Linie eine Kaskade von seltenen Philips-Übertragern, kombiniert mit drei Röhren, ebenfalls von Philips, von denen nur eine gängig in der Audiowelt ist. Und jetzt endlich klärt sich auch endlich auf, wer ‚Phil‘ ist. Darauf muss man erst einmal kommen!