Test: Dangerous Music 2-Bus+

Dangerous Music ist weltweit bekannt für seine sehr sauber und verfärbungsfrei arbeitenden tontechnischen Geräte aber auch für innovatives und eigenständiges Produktdesign mit hohem Wiedererkennungswert. Vorrangig beschäftigt sich die Firma mit speziellen Lösungen für Hybrid-Tonstudios und ging ursprünglich aus dem Dangerous Music Tonstudio hervor, welches 1992 von Bob Muller gegründet wurde, und welcher später dann mit dem Mastermind Chris Muth die gleichnamige Marke gründete. Das erste Produkt, der Dangerous Music 2-Bus, begründete ein gänzlich neues Produktsegment: den Analog-Summierer. In der noch jungdigitalzeitlichen Epoche, mit den ersten DAWs, die überhaupt imstande waren, einen vollständigen Mix ‚In the Box‘ umzusetzen, konzipierten Bob Muller und Chefentwickler Chris Muth solche Geräte als Spezialanfertigungen; als welterstes Seriengerät folgte dann 2001 der 2-Bus, der bis Ende 2015 in gleicher Form produziert und erfolgreich vermarktet wurde. Seitdem gibt es eine Produktablösung, die gleichzeitig eine technische Aktualisierung der ursprünglichen Schaltungstopologie, aber auch funktionale Erweiterung bietet.

Der Definition nach handelt es sich beim Analog-Summierer um einen aus der traditionellen Mischpultumgebung herausgelösten analogen Mischblock, der aus mehreren Eingangssignalen eine analoge Stereosumme bildet, um ‚die klanglichen Nachteile einer rein digital vollzogenen Signalverarbeitung in der Mischphase zu umgehen‘. Relativ schnell sprangen damals schon andere Hersteller mit auf diesen Zug, deren Geräte dann die jeweils eigenen Vorstellungen reflektierten, wie ein solcher Analog-Summierer klingen müsse, sodass heute viele und die verschiedensten Geräte angeboten werden; mal passiv, mal aktiv umgesetzt, mal mit, mal ohne klangfärbende Spulenübertrager oder Röhrenverstärker. Die von Dangerous Music entwickelten Summierer 2-Bus und 2-Bus LT gehören dabei zu den absolut klangneutral ausgerichteten Vertretern; mit aktiver Schaltung, viel Headroom und ohne zugesetzte nichtlineare Bauteilgruppen. Philosophisch betrachtet sollen diese Summierer die puren Vorteile einer analogen Signaladdition stellen und dadurch ohne klangfärbende Attribute besonders universell einsetzbar sein. Eingriffe in den Klangcharakter sieht man bei Dangerous Music als rein künstlerische Entscheidung und sie soll dem Anwender überlassen werden. Beim Nachfolgemodell 2-Bus+ hat sich an dieser grundsätzlichen Haltung nichts geändert, die zugrundeliegende saubere Signalverarbeitung wurde lediglich auf den neusten technischen Stand gebracht. Allerdings bietet der Summierer nun als Produkterweiterung mit ‚Plus-Zeichen‘ noch drei ‚Analogeffekt-Prozessoren‘, mit denen bei Bedarf für sehr unterschiedliche Farben an bestimmten Stellen im Summierer gesorgt werden kann.