Test: Crookwood Mastering-Konsole M4

Eigentlich macht es doch am meisten Spaß sich mit den 'kleinen Buden' in unserer Industrie auseinander zu setzen, bei denen man den Chef noch persönlich ans Telefon kriegt und bei denen mit viel Fachwissen und Herzblut Audiotechnik in ihrer schönsten Form erschaffen wird. Trotzdem wir unsere Informationen heute weitestgehend unabhängig von ihrem Ursprung auf unserer globalisierten Erde aus dem Internet beziehen, bleiben manche solche Firmen doch immer ein Geheimtipp. Sie arbeiten schlicht unter dem Radar der großen Plattformen und schaffen es nur selten, sich Gehör außerhalb ihrer lokalen Anwendergruppe zu verschaffen. Bedauerlicherweise. Eine dieser Firmen ist das britische Unternehmen Crookwood, welches inzwischen schon fast 25 Jahre lang existiert, aber zumindest hierzulande bisher keine große Rolle spielen konnte. Diese Situation ist nicht gerechtfertigt, denn die Produkte des Herstellers genießen einen einwandfreien Leumund. Seit Kurzem nun hat das Unternehmen Raumtonkonzept aus Gelsenkirchen den Vertrieb für Crookwood übernommen. Für uns der ideale Anlass Crookwood aus dem Schatten ins Licht zu stellen und einen Blick auf die nun auch hierzulande bequem verfügbaren Produkte von der Insel zu werfen.

Bei Crookwood handelt es sich um eine kleine Firma, deren Besitzer und Entwickler Crispin Herrod-Taylor sich, gemeinsam mit seiner Partnerin und nur vier Angestellten, auf besondere Audiolösungen spezialisiert hat. Zum Portfolio gehören Mastering-Konsolen und Abhörcontroller, sowie A/D- und D/A-Wandler und analoge Kreuzschienen. Das erste Produkt, vor inzwischen 24 Jahren, war der Mikrofonvorverstärker Paintpot. Dieses äußerlich etwas skurrile Gerät, welches tatsächlich einem Farbeimer ähnelt, erarbeitete sich ausgerechnet mit seiner sehr hohen Klangneutralität einen hervorragenden Namen unter Tonmeistern verschiedenster Genres. Also gerade kein Farbeimer, sondern ein Gerät, welches sich die getreue Übertragung analoger Signale auf die Fahnen geschrieben hat. In dieser Tradition passt die Entwicklung von Abhörcontrollern und Mastering-Konsolen natürlich perfekt ins Bild – beide Produktgruppen verlangen klangliche Neutralität wie kaum andere. Die große Stärke der Produkte von Crookwood ist ihre hohe Modularität. Bei den Mastering-Konsolen gibt es sechs Grundmodelle, die mit verschiedensten Modulen erweitert werden können. Aber auch die Platinen innerhalb der Geräte sind zum Teil modular gestaltet, so dass eine gewählte Ausstattung in vielen Fällen vom Hersteller auf eine größere Variante umgebaut werden kann. Doch bevor wir in die Betrachtung des Testgerätes einsteigen, werfen wir einen kleinen Blick darauf, was Mastering-Konsolen eigentlich können (müssen).