Test: Bob Clearmountain's Domain

In der Historie des Rock‘n‘Roll gibt es viele ikonische Alben, die nicht nur musikalisch Kult geworden sind, sondern auch mit ihrem besonderen Sound Generationen von Musikern, Produzenten und Toningenieuren inspiriert haben. Und dies zum Teil bis heute tun! Schaut man sich die zugehörigen Credits an, entdeckt man immer wieder die gleichen Namen. Einer davon ist der Bob Clearmountains, der für einen sehr eigenständigen und auffälligen Sound steht. Spannend dabei ist, dass man seine Signatur in vielen Produktionen, verteilt über mehr als vier Dekaden, immer wieder erkennt. Auch wenn auch er sich natürlich dem Klang der Zeit fügt und anpasst. Seine Charakteristika sind fein ausgearbeitete Strukturen aus Echos, aufregende Räume und subtile Modulationseffekte, die selbst eigentlich langweilige Signale geschickt aufwerten.

Diese Elemente finden sich in unzähligen Produktionen, die selbst viele Laien kennen und wiedererkennen. Erinnert sei zum Beispiel an den berühmten Hallraum auf der Gitarre in Start Me Up von den Rolling Stones (1981), die Slap-Echos von Roxy Musics Avalon (1982), die vielfältigen Echos im Intro von David Bowies Let‘s Dance von 1984 oder auch die kreisenden Modulationen auf den Gegenstimmen im Refrain von Only When I Sleep von den Corrs (1998). Diese Effekte sind nicht ganz so bekannt, wie zum Beispiel Hugh Padghams Gated Reverb und doch sind sie bei vielen Kollegen tief im Gedächtnis hängen geblieben. Sie sind eine wunderbare Inspiration, selbst wenn man sich selbst in gänzlich anderen Genres bewegt. Sie inspirieren dazu, etwas Besonderes mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu versuchen. Ein Effektgerät ist nur so gut wie sein Anwender und so legen wir Bob Clearmountain in den Mund, dass er mit seinem Lebenswerk dazu aufruft, kreativ zu sein und etwas Besonderes zu probieren! Mit dieser Idee tritt Bob Clearmountain nun mit einer eigenen Serie Plug-Ins an, die Apogee Electronics veröffentlicht hat. Derzeit gehören zur Serie die beiden Produkte Clearmountain‘s Spaces und das hier zum Test stehende Clearmountain‘s Domain. Dabei ist Spaces nur die ‚Auskoppelung‘ des Halleffektes von Clearmountain‘s Domain, die hier getroffenen Aussagen lassen sich also auf das kleinere Geschwister-Plug-In übertragen.