Interview: Wolfgang Stach, maarwegstudio2

1979, also vor gut 40 Jahren, saß ich zum ersten Mal für ein Interview in dieser Regie, im Studio 2 der EMI Electrola, mit meinen damaligen Gesprächspartnern Horst-Dieter Krohn und Wolfgang Thierbach, nachzulesen in der Mai-Ausgabe des gleichen Jahres (siehe Studio Magazin Archiv – die ersten 100 Ausgaben). Thema: Neve Necam Mischpult-Automation, in dieser Zeit das ganz große Ding mit motorgesteuerten Reglern! Im Juni 2020 sitze ich wieder hier, mit meinem alten, sehr jung gebliebenen Weggefährten Wolfgang Stach, der mit der Übernahme dieses Studios, das heute maarwegstudio2 heißt, ein geschichtsträchtiges Erbe antrat, wenngleich mit seinem Einstieg ein neues Zeitalter für das Studio begann. Jedes Mal, wenn ich diese Regie betrete, macht sich eine gewisse Ehrfurcht in mir breit, denn hier wurden schließlich schon nationale und internationale Topacts seit den 70er Jahren produziert. Die etwa 40 Quadratmeter große Regie und der rund 150 Quadratmeter messende Aufnahmeraum haben dementsprechend viel gesehen, sich aber in den rund fünf Jahrzehnten tatsächlich optisch kaum verändert. Das JBL 4435 Abhörsystem mit Doppel-15ern schaut mich aus der Wand an, als wollte es jeden Moment losbrettern. Es ist allerdings schon lange nicht mehr in Betrieb, sondern eher so etwas wie museale Dekoration.

Genau deshalb verbreitet dieses Studio mit seinem 70er-Jahre-Flair und der Patina von 50 bewegten Jahren eine unglaublich magische Stimmung, etwas, wonach eigentlich jeder Toningenieur und Produzent sucht. Ein solches Studio kann man nicht einfach bauen. Es muss wachsen, um so zu sein, wie es heute ist. Der Hausherr Wolfgang ‚Stackman‘ Stach ist erfolgreicher Produzent, Toningenieur, Soundmaschinist, Kreativkopf und Ordnungshüter zugleich. Wir kennen uns schon eine halbe Ewigkeit. Steigen wir also ohne weitere Umschweife sofort in das Gespräch ein…