Interview: Toni Loitsch, Nautilus Sound

Tonis Geschichte beginnt schon in den Kindertagen mit einer Spielzeug-Plastikgitarre. Die im Gastgewerbe tätigen Eltern wollten ihr Kind natürlich für das Kochen begeistern. Das Kind aber spielte allenfalls Schlagzeug auf den Töpfen und wollte endlich eine ‚richtige‘ Gitarre. Es folgte mit der ersten Gitarre natürlich auch die Band, nach mehreren Anläufen in verschiedenen Sparten. Eine begonnene Musikausbildung war zu theoretisch, es schloss eine Lehre als Schildermaler an, eine ganz andere, aber durchaus verwandte Form der kreativen Beschäftigung. Schließlich entwickelte Toni ein gesteigertes Interesse für die Technik und übte sich in ersten Aufnahmen mit elementarer Tontechnik und seiner Band im Proberaum. Einfache Mittel fördern die Kreativität und steigern die Fähigkeit zur Improvisation. Nach dem Abschluss der Berufsausbildung folgte eine nebenberufliche Phase als Live-Mischer, genauer gesagt als FOH- und gelegentlich auch Monitor-Mann. Zunächst war es das Jugendzentrum des Heimatortes Klagenfurt in Kärnten am Wörthersee, später dann auch die große Festivalbühne. Heute ist Toni Loitsch erfolgreicher Produzent, Studio- und Live-Ingenieur und mit seinem Studio in Dornbirn, auf der österreichischen Seite des Bodensees, gelandet.

Ich hätte natürlich gerne neben dem Captain auf der Brücke seines Nautilus Studios gesessen, aber die derzeitige Corona-Situation gebietet uns vorsichtig sein und brav über das Telefon Abstand halten. Eine strategisch geordnete Gesprächsführung war bei diesem vor Kreativität sprudelnden und quirligen Gesprächspartner keine echte Option, so dass die vielen gedanklichen Sprünge durchaus den realen Gesprächsverlauf widerspiegeln. Hören wir doch einfach, was Toni zu berichten hat. Ich kann Ihnen versprechen, es wird sehr kurzweilig werden, denn hier erzählt jemand, der ständig zwischen Bühnenbetrieb und Studioproduktion hin- und herspringt, und ganz nebenbei auch noch selbst an seinem Studio baut, aktuell an einer neuen Regie.