Interview: Jürgen Lusky

Am 22. November besuchte mich Jürgen Lusky hauptsächlich in seiner Eigenschaft als Lautsprecherentwickler und brachte mir ein Pärchen Verdade II, seine neueste Errungenschaft, für eine offizielle Hörsitzung in mein Studio (siehe Testbericht in dieser Ausgabe). Es ist schon etwas Besonderes und vor allem für mich höchst Seltenes, wenn ein langjähriger Toningenieur-Kollege, den ich seit Mitte der 90er Jahre kenne, plötzlich ‚auf der anderen Seite‘ aktiv wird. Ich musste ein bisschen aufpassen, nicht auf dem dünnen Eis der Schleichwerbung einzubrechen, aber ich konnte ja schließlich auch nicht so tun, als würde ich nichts von Jürgens Lautsprecherambitionen wissen, denn schließlich betreibe ich schon seit vielen Jahren ein 5.1 Monitor-System aus seiner Feder. Jürgen Lusky stammt ursprünglich aus Frankfurt. So richtig Fahrt als Toningenieur nahm er in den frühen 90ern im zarten Alter von 26 Jahren in Köln auf, im ursprünglichen Studio N von George Nedeltschev, das damals als ein schillerndes Eldorado der Studiotechnik gelten durfte, mit einer 9000er SSL und einer der ersten in Deutschland installierten digitalen Sony Oxford Konsolen. Dort war er gut sieben Jahre in allen Bereichen von der Aufnahme über die Mischung bis hin zum Mastering tätig. Seit inzwischen schon 19 Jahren arbeitet er in den HOFA Studios in Karlsdorf und betreibt dort das nach seinen Vorstellungen eingerichtete Mastering-Studio.