Hörtest: Sonoma M1 Kopfhörersystem

Durch den inzwischen mehrjährigen freundschaftlichen Kontakt zur in Essen ansässigen Firma audioNEXT, Carsten Hicking und Christoph Zingel, bekomme ich regelmäßigeren Einblick in audiophile Welt. Wäre diese Verbindung nicht zustande gekommen, hätte ich vielleicht nie etwas über die Firma Audeze erfahren und wäre nie zu meiner Kopfhörer-Referenz LCD-2 gekommen. Vor kurzem trafen wir uns bei einem Arbeitsessen, ganz zünftige Hausmannskost, Champignon-Rahmschnitzel mit Bratkartoffeln und Salat, und zur Übergabe eines neuen Testobjekts, des elektrostatischen M1 Kopfhörersystems von Sonoma Acoustics. Sonoma? War da nicht etwas? Richtig. Als Sony und Philips antraten, die SACD als Nachfolger der CD zu vermarkten, was, wie wir wissen, leider nicht gelang und allenfalls als technologischer ‚Achtungserfolg‘ in Erinnerung bleiben wird, stand kein adäquates Editing-/Recording-System zur Verfügung. Also brachte man die besten Ingenieure und Entwickler in der San Francisco Bay Area zusammen, um das erste DSD-Mehrspur- und Schnittsystem zu entwickeln, das als ‚Sonoma Recording Workstation‘ bekannt wurde und bis heute im Einsatz ist. Als die Entwicklungsphase des Kopfhörer-Komponenten-Systems M1 begann, beriet man sich mit Experten und goldenen Ohren aus der Pro-Audio-Szene, unter anderem auch mit dem Sony/Philips-Entwicklerteam für SACD, DSD und die Sonoma Recording Workstation. Als nach rund achtzehn Monaten die M1-Entwicklung abgeschlossen war, suchte man nach einem Namen für die Firma und den Marktauftritt. Mit Genehmigung der Rechteinhaber war der Name schnell gefunden. Sonoma.

Das Sonoma Acoustics Model One Kopfhörersystem ist ein technologisches Highlight in sich, denn es kommen mehrere innovative Konzepte zusammen, die am Ende etwas ‚ganz Einfaches‘ vermögen, eine absolut selbstverständliche, erschreckend neutrale Kopfhörerwiedergabe von Musik, womit ich natürlich schon eine grundsätzliche Bewertung vorwegnehme. So einfach es klingt, so komplex ist die Umsetzung. Der elektrostatische Schallwandler des M1 Systems basiert auf einer patentierten Zellen-Technologie, die mittels DSP und eines ‚Finite Elemente‘ Verfahrens zu einem elektrostatischen Großmembran-Schallwandler zusammengefügt wird. Das gelingt jedoch nur, wenn das Audiosignal prinzipiell in die digitale Ebene überführt wird, das heißt, es findet grundsätzlich eine A/D-Wandlung statt, wenn man dem M1 System analoge Signale zuführt. Diese Wandlung wird eingespart, wenn digitale Eingangssignale in Form von USB oder SPDIF koaxial vorliegen.