Hörtest: reProducer Epic 5

Das Auspacken von Testgeräten hat für mich auch nach all den Jahrzehnten monatlicher Routine immer noch etwas von Weihnachtsbescherung oder Geburtstagsüberraschung – bei diesem Test in besonderem Maße, denn in dem Koffer in erwartungsschwangerer Carbon-Optik, der nach dem Öffnen zwei sehr kompakte Lautsprecher mit außergewöhnlicher Geometrie und Optik nebst Zubehör freigibt, hätten genauso gut ein Mikroskop oder ein seltener Spiegelsextant verborgen gewesen sein können. Das hochwertige, feinmechanisch filigrane Äußere der Lautsprecher begeistert mich unmittelbar und lässt auch gleich die Hörerwartungen in die Höhe schnellen. Doch zuvor sind ein paar Handgriffe erforderlich, um die Epic 5 in Betrieb nehmen zu können. Man bedient sich dazu direkt aus dem Koffer und verschraubt sorgfältig je drei Metall-Spikes mit dem Gehäuseboden, damit die auf der Gehäuseunterseite angeordnete Passivmembran geschützt ist und gleichzeitig den korrekten Abstand zur Standfläche bekommt. Um die Standfläche zu schützen, kann man beigelegte Gummifüße über die Spikes stülpen, was dem Lautsprecher zusätzlich sicheren Stand verleiht. Doch langsam und der Reihe nach, so weit sind wir ja noch nicht…

Hinter dem neu am Markt auftretenden Hersteller reProducer Audio Labs verbirgt sich ein gewisser Attila Czirjak, der Kennern der Szene schon als Inhaber und Entwickler von United Minorities über den Weg gelaufen sein dürfte, zum Beispiel als Urheber der sehr kompakten ‚Ginko‘-Breitband-Lautsprecher mit dazu passendem Subwoofer ‚Seismo‘ oder anderer Spezialentwicklungen im professionellen Audiobereich in der Lautsprecher-, Mikrofon- oder Elektronikdisziplin. Der Grund, neben United Minorities eine zweite Marke zu etablieren, ist eine klare Trennung zwischen Sonderentwicklungen und Serienproduktion. Die reProducer Produkte werden zwar in Deutschland von Attila Czirjak entwickelt, aber komplett in China hergestellt. Czirjak war selbst lange Zeit in China vor Ort, um strenge Kriterien für die Qualitätskontrolle zu definieren und damit ein Qualitätsniveau sicher zu stellen, das den eigenen Ansprüchen gerecht werden kann. Sämtliche Komponenten, Gehäuse, Verstärker, Weiche, analoge Anpassungsfilter, die Lautsprecherchassis und die Passivmembran, ja, selbst die Spikes sind komplette Eigenentwicklungen mit der anspruchsvollen Zielsetzung, auch in einem Serienprodukt möglichst keine Kompromisse eingehen zu müssen. Originalzitat Attila Czirjak: ‚Der Epic 5 ist wahrscheinlich der Nahfeldmonitor mit der schlechtesten Marge der Welt‘.