Hörtest: Mikrofontestserie Teil 19

Unser 1998 im Keusgen Tonstudio gestarteter Mikrofontest hat uns über fast zwei Jahrzehnte extrem viel Freude bereitet. Wir wollten es von Anfang an anders machen, konzeptionell einen spannenden Erlebnistag anstelle von Einzeltests setzen, und so dem letzten großen Abenteuer in der Studiotechnik, der Klanggestaltung bei der Aufnahme, ein angemessenes Denkmal setzen. Jedes Mal, wenn wir uns erneut im schönen Haldern bei Klaus-Dieter Keusgen zum traditionellen Mikrofonhörtest treffen, nimmt das Thema ‚Mikrofone‘ eine gefühlt an Bedeutung zunehmende Position ein. Wir werden erinnert, wo sich eigentlich Klang entscheidet – nicht im Nachbearbeitungsprozess oder bei der Mischung, sondern in dem Moment, in dem die musikalisch-klanglichen Weichen gestellt werden. Besonders in der DAW-Epoche, in der Konservenklänge den Produktionsalltag bestimmen, wird uns bewusst, welche Möglichkeiten die Aufnahme real existierender Musiker eigentlich eröffnet. Der Musiker und der Tonmeister, beide mit ihren sorgfältig ausgewählten Instrumenten, schaffen in der Kombination eine eigenständige, individuelle Klangsignatur, die dazu beiträgt, Emotionen zum Zuhörer zu transportieren, denn um nichts anderes geht es in der Musik.