Hörtest: MEG RL 921K Aktiv-Lautsprecher

Die in Geithain ansässige Lautsprechermanufaktur Musikelectronic Geithain um Chefdenker Joachim Kiesler gehört zu den Unternehmen, die sich von lautstarkem Marketing-Singsang stets ferngehalten haben. MEG möchte stattdessen lieber durch Leistung, Präzision, Langzeitstabilität und Qualität überzeugen. Diese Haltung schließt Innovation aber keinesfalls aus. Bereits 2002 entwickelte MEG die so genannte Bassniere, der eine gesteuerte Unsymmetrie des Lautsprecherschallfeldes bei tiefen Frequenzen zugrunde liegt, die mit rein mechanischen Mitteln erreicht wird und bei unserem Testprobanden RL 921K zu einer amplitudenstabilen Dämpfung des rückwärtig vom Lautsprecher abgestrahlten Frequenzbereichs zwischen 30 und 250 Hz um mehr als 10 dB führt. Das K-System (K = Kardioid) hat zwischenzeitlich in vielen Lautsprechermodellen und Subwoofern des Herstellerportfolios Einzug gehalten und kann einen wesentlichen Vorteil für sich in Anspruch nehmen, auf den wir später noch etwas genauer eingehen wollen. Innovativ ist auch das vom ersten Lautsprechermodell an umgesetzte Prinzip der Punktschallquelle mittels eigenentwickelter Koaxial-Technologie (MCDS-Coax = Minimum Colouration Directivity Steering-Coax). Das Design einer vor den Tieftöner gesetzten Metallplatte, die Mittel- und Hochtöner trägt, verleiht MEG-Lautsprechern ihr unverkennbares Gesicht.

Mit einem Gewicht von knapp 40 Kilogramm pro Lautsprecher, was die Anlieferung der Testware auf einer Palette per Spedition erforderte, hatte ich nicht gerechnet, weshalb sich ein Hörest in meiner kleinen Test- und Mastering-Regie sofort als undurchführbar erwies. Ich musste also umziehen, wieder einmal zu meinem Freund Klaus-Dieter Keusgen, der wohl mittlerweile durch die häufige Namensnennung zu den prominentesten Persönlichkeiten im Dunstkreis der Redaktion gehören dürfte. Es war sehr warm an diesem Tag und wir beiden alten Herren hatten einige Mühe, die Schwergewichte auf die Stative zu heben. Es bedarf keiner großen Fantasie, dass diese massiven MDF-Gehäuse nicht gebaut wurden, um uns zu sportlichen Höchstleistungen herauszufordern, sondern aus Gründen der Resonanzarmut und Abstimmung. Die schweißtreibende Schlepperei hat sich allerdings wirklich gelohnt, wie wir nach dem Test mit Genugtuung feststellen konnten – so viel sei schon vorweggenommen.