Hörtest: Genelec 8331A

Im Februar dieses Jahres, einen Monat später als Studio Magazin, wurde der finnische Lautsprecherhersteller Genelec 40 Jahre alt. Wie man in der Historie nachlesen kann, sind inzwischen über eine Million Genelec-Monitore rund um die Welt in Betrieb, die im beschaulichen 21.000-Seelen-Ärtchen Iisalmi im Osten Finnlands entwickelt und gefertigt werden. Genelec zählt zu den Pionieren der aktiven Lautsprechertechnologie und ist wahrscheinlich sogar der erste Hersteller, der kompakte Monitore mit integrierten Endverstärkern in Serie für den Studiobetrieb auf breiter Front hoffähig machen konnte, vielmehr noch, diesem Konzept zu einem beispiellosen Siegeszug verhalf, von dem die gesamte Riege der Lautsprecherhersteller bis heute profitieren kann. Es gab immer Nachahmer, was man als Indiz für die Innovationskraft dieses Herstellers betrachten darf, der stets auf der Suche nach neuen, intelligenten Entwicklungsansätzen ist und damit sehr häufig dem Wettbewerb einen Schritt voraus, zum Beispiel mit einer mathematisch berechneten Schallführung, der Vernetzung von Stereo- und Mehrkanalsystemen, einem bedienerfreundlichen, automatischen Kalibrierungssystem oder der für Genelec absolut typischen Eiform des Gehäuses, die sich in fast allen aktuellen Lautsprecherserien wiederfindet, nicht als Marketing-Gag, sondern als akustisch erklärbare Maßnahme.

Mit dem Modell 8260, später dann dem wirklich revolutionären 8351A, stellte Genelec erneut seine Innovationsfähigkeit durch die Entwicklung eines koaxialen Chassis unter Beweis, dass im 8351A durch ein völlig neues Gehäusekonzept ergänzt wurde, mit ovalen Tieftönern, die sich hinter einer mathematisch optimierten Geometrie versteckten, die das gesamte Gehäuse zu einer einzigen Schallführung macht. Mit anderen Worten, die komplette Front des 8351 diente keinem anderen Zweck als der Schallführung für das Koax-System mit sich hinter Ventilationsöffnungen verbergenden Tieftönern, die sich zeit- und frequenzrichtig mit dem Koax zu einem akustischen Zentrum vereinen. Die Tieftöner sind also praktisch akustisch koaxial angeordnet und bilden mit dem Koax-Mittel/Hochtöner ein Dreiweg-System, das als ‚ideale‘ Punktschallquelle arbeitet. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Genelec unter Beweis stellen würde, dass ein solches Konzept auch mit kleineren Abmessungen umgesetzt werden kann. Der deutsche Genelec-Exklusivimporteur Audio Export mit Sitz in Heilbronn überließ mir zum Test ein Pärchen 8331A, und damit den kleinsten Vertreter der kürzlich aufgelegten Serie ‚The Ones‘, zu der neben dem 8331A der 8341A als mittleres und der 8351A als größtes Modell gehören.