Hörtest: Audio Optimum MS62E Abhörsystem

Wir haben die Entwicklungsgeschichte der Monitorsysteme des in Recklinghausen ansässigen Herstellers Audio Optimum von Anfang an mitverfolgt und auch mit entsprechenden Tests begleitet. Die ersterschienene, aus drei Modellen bestehende M-Serie mit abgesetzter Elektronik und einfachen Monitor-Controller-Funktionalitäten basierte auf dem Prinzip eines geschlossenen Gehäuses und war gleichzeitig der Start in den professionellen Audiomarkt. Es wäre unfair, gleich von ‚Fehlstart‘ zu sprechen, aber es stellte sich schnell heraus, dass die professionellen Anwender mehr Schalldruck erwarteten, als ein geschlossenes System zu liefern imstande war. Als direkte Reaktion auf diese Anforderungen folgte die MS-Serie, wieder aus drei Modellen bestehend, dieses Mal mit Passivmembran und damit auch besserer Schalldruckentfaltung.

Der nimmermüde Chef-Entwickler Stefan Wehmeier, dessen Kopf ständig mit neuen Ideen gefüllt ist, war aber schon wieder einen Schritt weiter, was nun in einer dritten Lautsprecherserie gipfelt, die mit einem Bassreflex-Gehäuse ausgestattet ist und wieder auf abgesetzte Elektronik baut. Die MS-Serie hatte sich nämlich zwischenzeitlich in einem aktiven Konzept ‚verlaufen‘. Obwohl ‚alle Welt‘ aktive Lautsprecher verkauft und auch benutzt, waren die von Wehmeier festgestellten Mikrofonie-Effekte so gravierend, dass er sich auf dem angestrebten, höchsten Klangniveau nicht damit abfinden wollte. Und so endet, vorerst, die spannende und sicherlich auch sehr kostspielige Odyssee vom geschlossenen Gehäuse zur Passivmembran mit Aktivelektronik zum Bassreflex-Prinzip in einem Würfel mit der Modellbezeichnung MS62E, einem Lautsprecher mit sehr tiefer Abstimmung, puristischer, abgesetzter Verstärkerelektronik ohne Schnickschnack, Schalldruck ‚ohne Grenzen‘ und dennoch ungeheurer Abbildungspräzision und Neutralität. Jedenfalls sind das die Aussagen und Versprechungen des Herstellers, deren Wahrheitsgehalt wir natürlich gerne bestätigen wollten, wenn dem auch wirklich so ist.