Hintergrund: Home Entertainment Dolby Atmos

Im Rahmen einer aktuell noch laufenden Studioplanung für Rheinklang Media in Köln befand ich mich plötzlich mitten in der Diskussion, zwei Regieräume für das Home Entertainment Dolby Atmos Format auszurüsten. Für mich eine neue Anforderung und die erste ihrer Art, die mir einen Kontakt zu David Ziegler und Christian Lerch von Dolby Deutschland bescherte. In der Diskussion über die normgerechte Anordnung der Lautsprecher kam mir der Gedanke, einen Beitrag zum Thema ’Home Entertainment Dolby Atmos zu verfassen, mit der Zielsetzung, die Anforderungen an einen Mischraum zu beschreiben, die auch mit einem neu geschaffenen Dolby-Zertifizierungsprogramm in Verbindung stehen. Für den Moment ist eine kleine Beitragsserie geplant, die sich zunächst mit der Struktur eines Home Entertainment Dolby Atmos Mischraumes, später mit den Anforderungen an die Technik und am Schluss mit realen Erfahrungen aus der täglichen Mischpraxis beschäftigen soll. Um den Realitätsbezug nicht aus den Augen zu verlieren: Streaming-Plattformen wie Netflix, iTunes, Rakuten oder Amazon bekunden großes Interesse an Dolby Atmos Home, verfügen zum Teil über beträchtliche Produktionsbudgets und suchen nach Studios, die in diesem Format mischen können. Auch die Kopfhörervirtualisierung ist derzeit ein ganz heißes Thema, das in Zukunft Bewegung in den Studiomarkt bringen könnte. Bevor mich jedoch der Optimismus gänzlich übermannt… ungern erinnere ich mich an meine damaligen, sehr ambitionierten Versuche, 5.1 Surround als das neue Musikformat auszurufen. Wir sprechen jetzt allerdings nicht in erster Linie von Musik, sondern von Chancen für Studios, die im Video-Post- und Synchronbereich beziehungsweise in der TV/Video-Mischung beheimatet sind, obwohl es mit der Pure Audio Blu-Ray auch hoffnungsvolle Projekte in der Musikproduktion zu bewundern gibt und sich gerade sehr viele Betätigungsfelder rund um 3D-Audio eröffnen. 

Die Initialzündung, für Rheinklang Media zwei Dolby Atmos Home Mischräume zu planen, bot mir einen ganz realen Blick auf die heutigen Anforderungen in der Audio- und Videoproduktion. Thomas Grahl, Inhaber und Geschäftsführer von Rheinklang Media, setzt dabei auf eine zeitgemäße, IP-basierte Infrastruktur, die für größtmögliche Flexibilität auf allen Ebenen sorgt. An einem neuen Standort entstehen gerade zwei neue Home Entertainment Dolby Atmos Regien, nebst großzügigem Aufnahmeraum und ein eingeleuchtetes, großes Filmstudio mit Hohlkehle. Zur Ausstattung des neuen Standortes gehören unter anderem Video-Schnittplätze mit Avid Media Composer und Adobe PremierePro, Davinci Color Grading, aktuelle Pro Tools und ADR-Systeme sowie ein umfangreicher Licht- und Kamera-Equipment-Pool. Meine planerische Zuständigkeit richtet sich natürlich auf die Regien und den Aufnahmeraum, und so sah ich mich neben den üblichen Herausforderungen wie Schallschutz und Raumakustik mit der Einrichtung eines Dolby Atmos 7.1.4 Systems konfrontiert, verbunden mit den raumakustischen Grundlagen für eine möglichst optimale Abhörsituation. Bei dieser Gelegenheit musste ich zunächst einmal praktisch umsetzen und lernen, was es mit Dolby Atmos auf sich hat.