Hintergrund: Doppeltrioden Hörtest Teil 2

Das Ergebnis der 'ersten Runde' dieses Artikels war für uns vergleichsweise überraschend. Denn es zeigte, messtechnisch unterscheiden sich viele Doppeltriodenröhren des Typs ECC83 nur sehr wenig. Das bedeutet aber noch gar nichts, denn schließlich sind wir Ohrenmenschen und keine Blindgläubigen des Messprotokolls –  auch, wenn uns dies hier und da unterstellt wird. Hören wir also mal genau hin, was die verschiedenen Röhren denn auch klanglich zu bieten haben. Allerdings, und dies sei an dieser Stelle direkt angemerkt, beleuchtet unser Experiment natürlich nur eine ganz konkrete Anwendung und kann damit keine abschließende Allgemeingültigkeit aufweisen. Trotzdem eignet sich die Schaltung des als 'Testträger' eingesetzten SPL TwinTube vergleichsweise gut für solche Untersuchungen, weil es vom Prinzip viele Ähnlichkeiten mit anderen Designs gibt, die eine ECC83 als Vorstufenröhre oder als reinen Effekt nutzen. Anders ausgedrückt, die Wahrscheinlichkeit, dass sich die prinzipiellen Unterschiede in einer anderen Schaltung mit ähnlicher Grundfunktion deutlich ausgeprägter zeigen, sind eher klein. Wir haben einen guten Indikator.

Wie versprochen, möchten wir auch noch einmal auf die verschiedenen Varianten der ECC83/12AX7 eingehen. Zu diesem Zweck haben wir mit Roger Schult gesprochen, der uns auch die Broschüre von Valvo für die Abbildungen zur Verfügung gestellt hatte. Das Interview findet sich in einem separaten Kasten. Hier stürzen wir uns nun direkt in den Aufbau und die Auswertung des Hörtests.