Hintergrund: Digitale Signalübertragung AES3

Auch wenn wir es in unserer täglichen Praxis im Jahr 2017 in vielen Fällen mit modernen Verbindungswegen, wie zum Beispiel den verschiedenen Varianten von Audio-over-IP, zu tun haben, ist die häufigste Schnittstelle zum digitalen Signalaustausch zwischen tontechnischen Geräten noch immer AES/EBU, beziehungsweise eines seiner Derivate. Kaum ein digitales Gerät, welches nicht mit dem typischen XLR-Anschlusspärchen ausgestattet ist. Neben der analogen Verbindung hat sich keine andere Schnittstelle so lange gehalten und es ist absehbar, dass sie uns noch viele Jahre begleiten wird. Es ist also auch heute noch interessant, mal einen Blick darauf zu werfen, was auf diesem 'Draht' eigentlich so alles passiert. Was kann diese 'Brot- und Butter-Verbindung' leisten, was kommt durch, was kann kaputt gehen und wie verhält es sich denn hier eigentlich mit der Clock und dem gefürchteten Jitter?

Schließlich gehört die Synchronisation nicht nur zu den essentiellen Faktoren, damit die digitale Übertragung überhaupt störungsfrei gelingen kann, sondern sie weist auch einen gewissen Nimbus der Klangbeeinflussung auf. Um solche Phänomene technisch sicher einordnen zu können, muss aber einmal das ganze System betrachtet werden. Im ersten Schritt muss die Schnittstelle selbst differenziert werden. Denn unter den verschiedenen Bezeichnungen werden oftmals die physischen Verbindungen mit den darunter liegenden Protokollen gleichgesetzt. Generell gibt es vier relevante Standards, die zum Teil aufeinander aufbauen, auf jeden Fall aber eng miteinander verwandt sind. Sie haben ihre Verbreitung sowohl in der professionellen Welt, als auch im Hi-Fi gefunden.