Hintergrund: Betrachtung zum aktuellen Stand bei der Loudness

Im Sommer 2018 hatte ich ein geradezu religiöses Hörerlebnis mit dem Sonoma Model One Kopfhörersystem aus der britischen Edelschmiede Warwick Acoustics. Da ich mit Superlativen nie geizig umgehe, sehe ich mich wieder einmal in der Zwickmühle, eine Formulierungssteigerung für ‚absolute Studioreferenz‘ zu finden. Die Headline repräsentiert den diesbezüglich ersten Rettungsversuch. Schon Ende des letzten Jahres bot mir der deutsche Generalvertrieb für Warwick Acoustics Produkte, die in Essen ansässige Firma audioNEXT, ein Aperio-System zum Test an, mit dem sich der Hersteller selbst ausstechen und das eigene M1 System auf die Plätze verweisen will. An der Spitze wird die Luft bekanntlich sehr dünn und so war ich gespannt, ob ein bereits als ultimativ empfundenes Hörerlebnis überhaupt noch eine Steigerung erfahren kann. Was man angesichts des Preises von – bitte kurz tief Luft holen – 24.999 Euro brutto voraussetzen kann, ist ein beträchtlich gestiegener Fertigungs- und Entwicklungsaufwand mit hohem Materialeinsatz, um diese Aufstufung in die Tat umzusetzen. Es wird sofort klar, dass die Zahl der Anwender eines so kompromisslos gebauten Systems klein bleiben wird, wenngleich der Hersteller betont, Aperio für einen Einsatz höchsten Anspruchs in der professionellen Studioproduktion ausgelegt zu haben, mit der Option, auch den interessierten und entsprechend betuchten Heimanwender als möglichen Käufer einzubeziehen. Wie man nachlesen kann, hat Warwick Acoustics wirklich alle Register gezogen, den Qualitätsgedanken an allen relevanten Stellen auf die Spitze zu treiben.

Im Vergleich zum Sonoma M1 kann die Wandler/DSP-Einheit nun auch als Studio-Referenzwandler und höchstwertiger Monitorcontroller, allerdings ohne die sonst üblichen Standardfunktionen, eingesetzt werden. Die Verarbeitungsqualität des gesamten Produktes ist über jeden Zweifel erhaben und so mag man glauben, dass der extrem hohe Preis auch tatsächlich gerechtfertigt sein könnte. Wir haben es hier mit einer Kleinserie zu tun, die jede Art von Qualitätsanspruch und Erwartung erfüllen können muss, so dass in einem solchen Produkt auch viel Handarbeit und individuelle Abstimmung steckt, aber auch ein ebenso großer Anteil an maschineller Fertigung, die sich für eine kleine Serie kaum lohnt und daher deutlich auf die Kosten drückt. Es ist zudem einfach eine haptische wie optische Freude, Aperio in Betrieb zu nehmen, auch wenn ein solches Präzisionswerkzeug in die Hände nur verhältnismäßig weniger professioneller Anwender kommen dürfte. Was ich gehört habe, werde ich Ihnen später verraten.