Hintergrund: AES67

Huh, da ist es nun schon eine Weile her, seit der letzte Teil dieser Reihe erschienen ist und in dieser Zeit ist viel passiert. Die Audiowelt hat sich weiter gedreht und die verschiedenen Standards zur Audioübertragung per Ethernet haben weitestgehend ihre Plätze am Markt gefunden. Für den interessierten, aber nicht tiefer involvierten Außenstehenden tauchte nun zuletzt ein weiterer 'Mitspieler' auf. Auf vielen Messen und im Web ist inzwischen überall von AES67 die Rede. Hier scheint sich tatsächlich etwas zu manifestieren – aber was ist AES67 überhaupt und brauchen wir noch einen Teilnehmer im Verwirrspiel der Netzwerkformate? Nein, aber da brauchen wir auch keine Sorge haben.

Denn bei AES67 handelt es sich im eigentlichen Sinne gar nicht um ein eigenes Format. Vielmehr hatte die von der AES bereits im Jahr 2010 gegründete Arbeitsgruppe SC-02-12 die Aufgabe, sich um einen Standard zur Interoperabilität von Audio over IP-Protokollen zu kümmern. Interoperabilität bedeutet in diesem Kontext, dass die Arbeitsgruppe die Gemeinsamkeiten der verschiedenen am Markt verfügbaren Systeme prüfen sollte, um daraus einen Anforderungskatalog zu erstellen, anhand dessen über die Grenzen der einzelnen Protokolle hinaus miteinander kommuniziert werden kann. Das Projekt trug den Namen AES-X192 und mündete schließlich im September 2015 in der Vorstellung des final ausgearbeiteten Standards AES67.