Feature: Stromversorgung im Studio, Teil 4

Ich bin ein großer Freund von Science Fiction-Filmen. Ich habe auch überhaupt keine Probleme damit, dass die Physik und andere Naturwissenschaften dabei im besten Falle großzügig ausgelegt, in den meisten Fällen jedoch um neue Prinzipien erweitert und zurechtgebogen werden. Das einzige Prinzip, das die Autoren und Regisseure einhalten sollten, ist das der Konsistenz. Ich mag es nicht, wenn eine eingeführte Regel im nächsten Moment gebrochen wird. Beispielsweise habe ich vor kurzem den Film Sunshine gesehen, in dem ein Raumschiff zur Sonne entsendet wird. Es ist geschützt von einem Hitzeschild. Alles, was sich davor herumtreibt ist erwartungsgemäß dem Untergang geweiht. Nur, als ein zweites Raumschiff in diesem Film in den Reflex des Schirms des ersten Schiffs navigiert wird, passiert...genau, nichts. Ähnlich geht es mir gelegentlich, wenn ich mich auf Internetseiten von Audioherstellern umsehe, die die Randbereiche der Physik für sich entdeckt haben und darüber im Sinne ihrer Produkte argumentieren. Viele davon scheinen nicht einmal zu ahnen, dass sie, würden ihre Theorien für die kleine Audiowelt zutreffen, die Welt aus den Fugen gehoben und mindestens einen bis mehrere Nobelpreise gewonnen hätten. Audio gehorcht denselben Regeln wie der Rest der technischen Welt. Sie 'nur für Audio' zu relativieren geht nicht. Ganz oder gar nicht. Konsistenz, Freunde! Wer aber die physikalischen Prinzipien in Frage stellt, muss schon sehr sehr gute Gründe dafür vorbringen. Und, kennen Sie einen Audiohersteller mit Nobelpreis?