Feature: Latch Lake und DynaMount Stativlösungen

Wie im letzten Mikrofontest angekündigt (siehe März-Ausgabe Studio Magazin), wollen wir uns im Rahmen dieses Beitrags mit zwei speziellen Stativ-Systemen beschäftigen, die uns bei der Aufnahmesession im Keusgen Tonstudio zu Hilfe kamen. Eddie Tapp, Sales & Support bei MasteringWorks und Studiobetreiber, hatte Spannendes im Gepäck, denn er ist ganz nebenbei auch noch Vertriebsagent für Bigger Boat Distribution in London, ein Vertriebsunternehmen, das unter anderem die Marken Latch Lake und DynaMount betreut. Mit diesen beiden Marken werden zwei Kernthemen der Studioproduktion adressiert, nämlich die sichere und vor allem flexible Positionierung von Mikrofonen, die je nach Bauart auch sehr schwer sein können und die ferngesteuerte Feinjustierung von Mikrofonen vor einer Schallquelle, ohne dass der Toningenieur seinen Regiesessel verlassen müsste.

Jedes größere Studio, das umfangreiche Mikrofonarbeit leistet, verwendet ein umfassendes Arsenal von Standard-Mikrofonstativen, die in allen Lebenslagen eingesetzt werden. Das Kernproblem ist, dass bei größeren Höhen, langen Auslegern oder einer eingeschränkten Standfläche, zum Beispiel am Schlagzeug, Standard-Stative sehr schnell an ihre Grenzen stoßen. Ein anderes Problem ist die über die Jahre abnehmende Stabilität der Stativ-Mechanik, die sich durch während der Ausnahmesession langsam absinkende Mikrofonpositionen (Sink-Arm-Syndrom) oder nicht mehr sicher in der Höhe arretierbare Ausleger bemerkbar macht. Standard-Mikrofonstative sind preiswert und funktionieren anfangs auch problemlos, doch lassen sie oft nach wenigen Jahren Betriebseinsatz nach und werden zum Ärgernis. Ich kenne viele Studios, die ‚Stativleichen‘ über Jahre durchschleppen und sich jedes Mal aufs Neue über die mechanischen Unzulänglichkeiten aufregen.