Bericht: Musikmesse/Prolight+Sound 2016

Stellen Sie sich vor, Sie besuchen die wichtigste Automobilausstellung der Welt und BMW, Mercedes, Audi, VW, Porsche, Opel und Ford sind nicht da – stattdessen aber Hyundai, Kia und Tesla. So ungefähr müssen sich die Besucher der Musikmesse gefühlt haben, denn fast alle führenden Gitarren- und Schlagzeughersteller hatten ihre Teilnahme in diesem Jahr abgesagt. Das sollte den Redakteur mit der Pro Audio Brille zunächst einmal wenig beeindrucken, aber auch eine nennenswerte Zahl von Vertrieben und Herstellern aus unserem Marktumfeld war nicht erschienen. Sie nahmen möglicherweise die konzeptionelle Änderung steilvorlagengleich zum Anlass, ihre schon über einige Jahre schwelende Unschlüssigkeit über den wirtschaftlichen Sinn einer Teilnahme in einen Beobachterstatus als regulärer Besucher zu verwandeln. Es fühlt sich schon merkwürdig an, Einladungs-E-Mails zu erhalten, in denen steht, ob wir denn in diesem Jahr auch wieder zur sterbenden Musikmesse kommen würden. Überhaupt – wir haben noch nie eine Musikmesse erlebt, in der so kontrovers über deren Erfolg diskutiert wurde. Das Spektrum reicht von totaler Zufriedenheit bis zu ‚Nieder-mit-der Musikmesse‘-Parolen, wobei letztere nicht beantworten, wie die Musikinstrumenten-Industrie denn ohne diese Plattform gedenkt, sich zukünftig dem Markt zu präsentieren. Via Facebook? Nun, wir müssen dieses komplexe Thema erst einmal sortieren, um nicht den Überblick zu verlieren. Was war denn eigentlich passiert?