Testbericht: Kii Audio Kii Seven

Ich erinnere mich noch sehr gut an eine wirklich denkwürdige Begegnung im damaligen Keusgen Tonstudio und heutigen von Matthias Höfkens betriebenen Haldern Studio im Herbst 2016. Tom Jansen, Leiter des Produkt Managements bei Kii Audio, hatte den damals brandneuen Kii Three Studiomonitor für einen Hörtest im Gepäck. Etwa ein Jahr zuvor gründeten Christian Reichardt und sein Team das Unternehmen Kii Audio, mit dem Anspruch und Ziel, eine neue Generation von Lautsprechern zu entwickeln – kompakt, innovativ, zeitgemäß, transparent. Ein wesentlicher Teil der Innovation lag darin, einen Lautsprecher mit einem gerichtet nierenförmigen Abstrahlverhalten bis hinab in den Bereich tiefer Frequenzen zu realisieren, um den Einfluss des Raums zu reduzieren. Da der Kii Three ein Hybrid sein sollte, gleichermaßen für das audiophile Home-Entertainment und den professionellen Studioeinsatz geeignet, konnten auch beide Anwendergruppen von diesen Eigenschaften auf unterschiedliche Art und Weise profitieren – die einen von der Optimierung der raumakustischen Rahmenbedingungen, die anderen von der Tatsache, dass ein frei aufgestellter, kompakter Monitor wie ein großes, in die Wand eingebautes System klingen kann.

Inzwischen sind sieben Jahre vergangen, und man könnte vermuten, dass die Produktbezeichnung ‚Kii Seven‘ daraus abgeleitet wurde. Aber nein – das neue Erzeugnis sollte eigentlich folgerichtig ‚Kii Four‘ heißen, doch gilt die Zahl 4 in China als Unglückszahl, so dass sich das Kii-Team im eigenen Interesse angesichts eines im weltgrößten Markt herrschenden Aberglaubens umentscheiden musste – so wurde aus der Nummer 4 die Nummer 7. Eine kurze Internetrecherche meinerseits ergab, dass zwar auch die Zahl 7, zumindest in manchen chinesischen Regionen (klingt so wie das chinesische Wort für ‚fortgegangen‘), als ‚belastet‘ gilt, jedoch scheint das dem Einstiegserfolg des neuen Kompakt-Lautsprechers bislang nicht geschadet zu haben. Zumindest im westlichen Umfeld gilt die 7 schließlich als Glückszahl. Aber eigentlich wollen wir uns ja doch lieber mit Fakten beschäftigen, bevor noch eine schwarze Katze von links nach rechts unter einer Leiter durchläuft.