Test: Rockruepel sidechain.one

Der VCA-Mono-Kompressor sidechain.one ist nach dem Vari-Mu-Kompressor comp.two und dem analogen Begrenzer limit.one das dritte Produkt des 2004 gegründeten Herstellers Rockruepel um Entwickler Oliver Gregor. Die Idee für sidechain.one entsprang wie so oft Erfahrungen aus der Praxis. Das Konzept ist eine ‚Gemeinschaftsproduktion‘ der beiden Mastering- und Toningenieure Stefan Heger und Luca Pretolesi. Für letzteren ist die Filterung des Sidechain-Signals eines Kompressors besonders im M/S-Betrieb eine sehr häufig praktizierte Gestaltungsmethode. Er verwendet dafür einen Bax-EQ von Dangerous und benutzt tatsächlich nur dessen Hoch- und Tiefpassfilter zum ‚Zuschneiden‘ des Sidechain-Signals seines Dangerous Music Kompressors. Stefan Heger, unter anderem auch Inhaber der Mastering Works GmbH, beobachtete dies bei diversen von Luca Pretolesi veranstalteten Workshops und fand den Materialeinsatz etwas ‚üppig‘ für eine so einfache Funktion. Beide wandten sich also an Oliver Gregor mit der Idee, einen Kompressor mit einem sehr sauberen, sprich: neutralen Signalweg und in die Detektorschaltung integrierten Hoch- und Tiefpass-Filtern zu bauen.

Flexibel sollte er sein und als Mono-Gerät möglichst erschwinglich, um eine maximale Zahl von Interessenten aus Recording, Mixing und Mastering erreichen zu können. Zwei sidechain.one Einheiten lassen sich über ein einfaches Mono-Klinkenkabel für den Stereobetrieb verkoppeln, so dass der Besitzer zweier dieser Geräte einen maximalen Nutzen im Studio-Alltag daraus ziehen kann: Tracking, Bearbeitung von Einzelsignalen, Stereogruppen, als Mixbus-Kompressor oder sogar im Mastering. Der Mastering-Ingenieur muss allerdings etwas ‚leidensfähig‘ sein, denn die Stereo-Verlinkung erfordert ein Nachführen aller Parameter außer Threshold mit stufenlos arbeitenden Reglern. Ob das Ergebnis diesen ‚Aufwand‘ rechtfertigt, wollen wir unter anderem herausfinden.