Hörtest: Quested S8R Rosewood

Zur thematischen Einstimmung möchte ich einen kurzen Textausschnitt von der Quested-Website zitieren: ‚Unsere Lautsprecher sind Studiomonitore. Sie werden Deine Arbeit nicht besser klingen lassen, als sie ist. Sie werden einfach ehrlich sein – Werkzeuge, denen Du vertrauen kannst‘ (Zitat Ende). Roger Quested gehörte in den späten 60er und 70er Jahren zu den Toningenieuren, die mit den ‚großen Jungs‘ zusammenarbeiteten: Led Zeppelin, Pink Floyd, Paul Simon, Cat Stevens, The Kinks, Rick Springfield, John Denver oder Johnny Hallyday. Während seiner Tätigkeit als Studio-Manager in den Dick James Music Studios, entwickelte er für DJM sein erstes Monitorsystem, den Vorgänger der Q215. Von diesem Zeitpunkt an häuften sich Anfragen und Aufträge, so dass Roger Quested sich ermutigt fühlte, im Jahre 1985 sein eigenes Unternehmen ‚Quested Monitoring Systems‘ zu gründen. Das erste kommerzielle System wurde an die Rooster Studios in London verkauft. Danach ging es eigentlich Schlag auf Schlag, zahlreiche andere erfolgreiche Londoner Studios wollten seine ‚dicken Pötte‘ in der Wand haben: Abbey Road, SARM West (Trevor Horn), Ridge Farm, Townhouse oder Trident. Frühzeitig erkannte Quested jedoch die Zeichen der Zeit und entwickelte Lautsprecher kleineren Maßstabs nach Art des Hauses, die heute das Hauptgeschäft des Unternehmens repräsentieren.

Obwohl Quested zu den großen Namen der Studiobranche gehört, blieb dieser Ruhm größtenteils auf den Kreis der ‚echten‘ Studioprofis beschränkt. Neben anderen sehr populären Lautsprechermarken, die ihr Heil in der Eroberung des breiten Marktes suchten, blieb Quested Monitoring Systems seiner Linie treu, exklusive Werkzeuge für professionelle Anwender anzubieten. Auf eher leisen Sohlen wurde Zug um Zug ein komplettes Portfolio kompakter Studiomonitore entwickelt – die S-, V- und H-Serie – klein, mittel und groß, um den auch in professionellen Studios steigenden Bedarf nach adäquaten Near- und Midfield-Lösungen zu decken. Die S-Serie beinhaltet die kompaktesten Vertreter der minimalistischen Quested-Lautsprecher-Philosophie: keine Lightshow, kein DSP, kein Display, keine Einmessautomatik, kein Schnickschnack. Stattdessen kam kürzlich mit dem S8R Rosewood ein Sondermodell auf den Markt, dessen Ursprung in den Vorgängermodellen S8 und S8R zu finden ist. Statt des üblichen schlichtschwarzen Gehäuses setzt sich die ‚Special Edition‘ mit edlem Palisanderfurnier in Szene, für Studiolautsprecher eher selten und für Quested-Verhältnisse schon fast exzentrisch. Aber vielleicht sollte das etwas auffälligere Edelholzkleid ja auch Interessenten aus der audiophilen Szene auf die britische Marke aufmerksam werden lassen? Die Tauglichkeit als Studiomonitor bleibt davon natürlich unberührt, denn die inneren Werte folgen ohne Einschränkung dem konsequent eingehaltenen Qualitätsanspruch des Herstellers, ein neutrales, verlässliches Werkzeug zu liefern, das Musik ungeschönt und schonungslos neutral darstellt. Ob das geklappt hat, finden wir in diesem Hörtest heraus.