Hörtest: Kii Three BXT

Wie schnell die Zeit vergeht, merke ich sehr häufig beim Lesen von Tests, die ich nach eigener Wahrnehmung erst ‚vor kurzem‘ geschrieben habe, dann aber erstaunt feststelle, wie weit recht frisch im Gedächtnis gebliebene Ereignisse tatsächlich in der Vergangenheit liegen. Vor ziemlich genau sechs Jahren erschien der Hörtest der Kii Three des damals noch sehr jungen Herstellers Kii Audio im Studio Magazin. Das ist aber nicht der Grund, warum dieser Beitrag mit ‚Zeitmaschine‘ titelt. Die Hauptrolle in diesem Test spielt eigentlich nicht die Kii Three, sondern die ‚Basserweiterung‘ BXT (Kürzel für ‚Bass Extension‘). Beides verschmilzt zu einer Funktionseinheit dank DSP-Integration und macht die Kii Three zu einem Standlautsprecher, der mit erweiterten Leistungsdaten und Klangeigenschaften punkten kann, bei voller Aufrechterhaltung des exzellenten Zeitverhaltens, das diesem Lautsprecher zu seiner inzwischen weltweit in Studios und privaten Hörräumen geschätzten Präzision verholfen hat. Aufmerksamkeit erregt die Kii Three aber vor allem durch das Konzept eines gerichteten Abstrahlverhaltens, dass den Lautsprecher nicht vollständig, aber doch zu einem nennenswerten Teil unabhängig von Raumeinflüssen macht. Wie viel Spaß und zusätzliche Beurteilungsgrundlage die BXT-Kombi bringt, wollte ich in einem erneuten Hörtest herausfinden, der aufgrund der beiden Corona-Jahre immer wieder verschoben werden musste.

Inzwischen hat Kii Audio seinen Produktionsstandort vom niederländischen Apeldoorn ins niederrheinische Hamminkeln verlegt (Studio Magazin berichtete in der vorletzten Ausgabe) und dort auch einen Demoraum errichtet, der gleichermaßen HiFi-Hörgenuss und analytisches Hören dank eines speziellen raumakustischen Konzepts ermöglicht. Für mich aus dem Ruhrgebiet leicht erreichbar, begab ich mich für den Test an die neue Geburtsstätte von Kii Three und BXT in besagten Abhörraum, um im Rahmen eines regulären Hörtests mein übliches Erkundungsprogramm abzuspulen. Der Hörraum liefert auf der Abhörpositionsebene mit drei Sitzplätzen eine erstaunlich lineare Übertragungsfunktion, die mit nur geringfügigen Filtereingriffen mittels der integrierten Boundary-Funktion zum Ausgleich verschiedener wandnaher Aufstellungsszenarien im Bereich tiefer Frequenzen ‚geglättet‘ werden konnte.