Testbericht: Neumann MT48

Die Konsolidierung in unserer Branche ist an allen Ecken spürbar und so hat es uns fast nicht mehr überrascht, als die Nachricht kam, dass sich der Schweizer Hersteller professioneller DAW- und Wandlersysteme Merging Technologies der Sennheiser-Gruppe angeschlossen hat. Relativ kurz nach der Übernahme von Merging präsentierte der ebenfalls seit vielen Jahrzehnten zu Sennheiser gehörende Berliner Mikrofonspezialist Neumann sein erstes Audiointerface, das MT48. Optisch ist das MT48 eng mit Mergings Anubis Audio-over-IP-Audiointerface verwandt. Bietet uns der Hersteller hier also alten Wein in neuen Schläuchen an? Mitnichten, denn tatsächlich war die Reihenfolge ‚hinter den Kulissen‘ genau andersherum. Die beiden Hersteller hatten sich entschlossen zusammen ein Audiointerface zu entwickeln, um es unter der Marke Neumann zu veröffentlichen. Über diese Zusammenarbeit entwickelte sich schließlich der Plan auch wirtschaftlich gemeinsam weiterzugehen. Das erste Ergebnis des gemeinsamen Weges ist nun das MT48, welches wir uns in diesem Testbericht anschauen wollen.

Äußerlich ist die Ähnlichkeit zwischen Anubis und MT48 nicht von der Hand zu weisen. Beide nutzen dasselbe aus dem Vollen gefräste Aluminiumgehäuse, in nur leicht angepasster ‚Corporate Identity‘. Optisch ist MT48 ein absoluter Hingucker und fügt sich perfekt in das hochwertige Portfolio von Neumann ein. Schaut man auf die Rückseite, so fallen die ersten Unterschiede auf. Das MT48 stellt im Prinzip eine Modifikation des Merging Anubis dar, angepasst auf den Markt der anspruchsvollen Musiker und Produzenten. Dementsprechend wurde ein großer Teil der Fähigkeiten von Anubis übernommen und mit zusätzlichen Funktionen erweitert, während andere Teile der Software, zumindest vorläufig, entfallen sind.