Report: 50 Jahre Schoeps Colette

Inzwischen ist es – für einen begrenzten Teilnehmerkreis – Tradition, sich alle zwei Jahre für zwei Tage in der historischen Karlsburg im Karlsruher Stadtteil Durlach zum MikroForum zu treffen. Gastgeber Schoeps hält im Rahmen seiner seit 2016 aus eigener Kraft organisierten Hausveranstaltung spannende, aktuelle Themen bereit, die in Vorträgen, Roundtables und Workshops theoretisch und praktisch abgehandelt werden. Dazu gibt es eine (wirklich sehr) kleine Ausstellung, im Rahmen derer befreundete Unternehmen ihre Produkte zeigen können. Mein Motto ‚Zu Gast bei Freunden‘ zieht sich über die Jahre wie ein roter Faden durch die bisher vier Veranstaltungen (die fünfte fiel der Pandemie zum Opfer und wurde in komprimierter Form digital ausgestrahlt). Der relativ kleine Kreis – das Fassungsvermögen des Veranstaltungsortes lässt nicht mehr als rund 200 Gäste zu – ist aber auch Absicht, um die familiäre Atmosphäre zu unterstützen, die eine wichtige Säule des MikroForum-Konzeptes ist. Es sollte eine Veranstaltung sein, auf die der Gastgeber auch selbst gerne gehen würde. Wer meine bisherigen MikroForum-Berichte gelesen hat, weiß, dass ich langsam in Verlegenheit gerate, dieses ‚Familientreffen‘ auf immer neue Weise zu beschreiben, denn eigentlich ändern sich lediglich die Inhalte, nicht aber der generelle Veranstaltungsrahmen. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre, der Tagesablauf wird von Mittagessen, Kaffee und Kuchen unterbrochen, man plaudert, tauscht Erfahrungen aus und fühlt sich (fast) wie zu Hause – dazu fehlen eigentlich nur noch die Pantoffeln.

Am Abend des ersten Messetages machte sich die Schoeps-Reisegruppe mit der Straßenbahn auf den Weg, um im Jazzclub Karlsruhe Livemusik zu erleben – zuvor noch ein Abendessen in vertrauter Runde. So ist das eben, wenn man gute Freunde besucht. Wie üblich begrüßte das Geschäftsführerpaar Karin Fléing und Helmut Wittek die Gäste sehr herzlich und gab einen schnellen Überblick über den geplanten Veranstaltungsablauf. Das Vortragsprogramm stand einmal mehr im Zeichen der immersiven Aufnahme und Produktion, aber auch ‚Aktuelles aus der Loudness-Küche‘ mit Florian Camerer, die Vorstellung des digitalen Colette-Verstärkers durch Helmut Wittek oder ein spannendes Panel über Popmusik-Übertragung im Fernsehen standen auf der Agenda. Audio Engineer Thomas Geiger präsentierte Metal- und Hardrock-Produktionen in 3D und sprach über seine Vorgehensweise bei Aufnahme und Mischung. Sehr interessant war auch ein Vortrag nebst Hörbeispielen zu verschiedenen 3D-Hauptmikrofon-Setups mit den Diplom-Tonmeistern Harald Gericke und Olaf Mielke. Für die meisten Besucher und Aussteller ist es klar: ‚Wir kommen in zwei Jahren wieder!‘ Das gilt auch für mich, den Autor dieses Berichts, der sich an dieser Stelle bereits mit einem herzlichen Dank an das Schoeps-Team für dessen Gastfreundschaft und Fürsorge verabschieden könnte, wäre da nicht der 50. Geburtstag der Schoeps Colette Mikrofonserie…