Interview: Dieter Dierks
Ich bin in Stommeln aufgewachsen. Stommeln bei Pulheim, bei Köln. Das alleine ist sicher keine Sensation, aber in diesem beschaulichen Dorf gab es, seit ich denken kann, die renommierten Dierks Studios, in denen sich über Jahrzehnte internationale Musik-Stars die Klinke in die Hand gaben. Wer aus Stommeln kam, hatte einen Bahnhof, die Windmühle, den besten Karnevalsumzug auf den Dörfern und wir hatten die Dierks Studios. Das war − und sind es für viele Stommelner sicher heute noch − der heimliche Stolz eines kleinen Dorfes, bei Pulheim bei Köln. Ich erinnere mich noch gut, wie an manchen Sommertagen plötzlich ein großes amerikanisches Cabriolet über die Hauptstraße cruiste und ich mich fragte, wer denn nun gerade wieder bei Dieter Dierks zu Gast sei. Obwohl es eben auch sein konnte, dass der Studioinhaber einfach gerade eine kleine Spitztour unternahm. Natürlich gab es immer wieder Gerüchte, welcher Star denn gerade gesichtet wurde oder welche Band im Moment in Stommeln aufnahm: oftmals wahr, manchmal herrlicher Dorfklatsch.
Die Anfänge der Dierks Studios gehen bis in das Jahr 1968 zurück, als Dieter im damaligen Haus seiner Mutter das erste Tonstudio einrichtete und begann Musik zu produzieren. Was klein begann, sollte schnell Fahrt aufnehmen. Auf der Liste seiner Produktionen stehen neben Michael Jackson, Ike und Tina Turner oder Rory Gallagher viele international erfolgreiche Rockbands wie die Scorpions, Accept oder Die Toten Hosen. Die Liste der Künstler ist lang und im Büro verraten die zahlreichen goldene Schallplatten, wie erfolgreich viele seiner Produktionen waren. Die Dierks Studios bestehen heute aus Studio 1 und Studio 3 mit einer Fläche von jeweils über 100 Quadratmetern, um auch Bigbands aufnehmen zu können. Ausgestattet sind die heiligen Hallen mit allem, was für internationale Produktionen notwendig ist. Außerdem, denn Video spielt eine immer größere Rolle, gibt es ein Cinema für bis zu 50 Personen und die große Edit Suite, welche in Sachen Audio- und Video-Bearbeitung absolut keine Wünsche offenlässt. Technisch ist alles nach wie vor absolut state-of-the-art.