Testbericht: Lynx Hilo2
Seit über zehn Jahren laufen nun zwei Hilo-Referenzwandler in meinem Mastering-Studio, in Kombination mit einem Lynx Aurora(n), den ich als achtkanaligen DAC für das kritische Abhören verschiedener Abgriffe in meiner Masteringkette ‚missbrauche‘, denn die A/Ds dieses Gerätes haben tatsächlich noch nie ein Eingangssignal gesehen. Somit ist dieser Beitrag eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen der Tester auf jahrelange Erfahrung mit dem Vorgängermodell dessen zurückblicken kann, was sich hier ganz bescheiden als ‚Hilo2‘ vorstellt – nicht Plus, nicht Ultra, nicht Extra, sondern einfach 2. Vor zehn Jahren konnte man die Qualitätssprünge bei der Wandlerqualität noch mit Siebenmeilenstiefeln erkunden – inzwischen braucht es dazu eher eine Schieblehre, um die kleinen, hart erkämpften Erfolgsschritte auf dem Weg zum Optimum erfassen zu können. Der im Jahre 1988 gegründete, amerikanische Hersteller Lynx Studio Technology dürfte inzwischen als einer der seriösen ‚Nachhaltigkeitsvertreter‘ unserer Branche bekannt geworden sein, denn seine Produkte genießen via Firmware eine lange Pflege- und Standzeit, in deren Verlauf Lynx seine Kunden immer wieder mit neuen Funktionen zu überraschen weiß.
Der 2013 erstmals vorgestellte Hilo (nunmehr 1) wurde beispielsweise vier Jahre später mit einer komplett neuen, überarbeiteten Bedienoberfläche ausgestattet, was dank der Touchscreen-Bedienung und der Programmierbarkeit via FPGA möglich wurde. Den Aurora(n) ertüchtigte der Hersteller im letzten Jahr mit reinen, für den Anwender kostenlosen, Firmware-Mitteln für das Dolby-Atmos-Immersiv-Zeitalter, inklusive aufwändiger Bass-Management-Optionen. Ganz nebenbei wurde das Aurora(n)-System auch noch zur komfortablen Annahme von Sonarworks SoundID- und Room EQ Wizard REW5-Raumkorrektur-Profilen befähigt, denn das Firmware-Update zauberte 530 parametrische, Hoch/Tief-Pass und Neigungsfilter in das Gerät, die natürlich auch manuell bedient werden können. Auch der Hilo2 wurde mit ‚inneren Werten‘ in Gestalt eines noch leistungsstärkeren FPGA ausgestattet, was reichlich Raum für funktionale Erweiterungen in den nächsten Jahren bietet. Der Vorgänger blieb immerhin gut zehn Jahre aktuell, womit seine Geschichte allerdings nicht aufhört, denn die grundsätzliche Topologie der Bedienoberfläche, die äußere Erscheinung und Hardware-Ausstattung wurden weitestgehend in das Modell 2 übernommen. Dennoch legitimieren eine ganze Reihe von Detailverbesserungen die Existenz des neuen Hilo ohne weiteres.