Testbericht: Tascam Portacapture Update

Es ist eine schwierige Entscheidung, wie man bei Testberichten mit dem Thema Firmwareupdates umgeht. Theoretisch könnte man bei jedem Update dem Testgerät eine neue Chance geben, allerdings wäre dies auf Dauer relativ eintönig. Andererseits ist es natürlich auch spannend zu schauen, ob ein Hersteller seine Produkte pflegt oder auf die Anwenderschaft hört und neue Funktionen nachreicht. Im Falle des Portacapture X8 haben wir uns entschieden, mal solch einen ‚Nachtest‘ zu machen. Hauptsächlich, weil das Gerät in unserer Redaktion selbst in Betrieb ist und daher regelmäßig damit gearbeitet wird. Außerdem haben wir im Rahmen des Tests des kleineren Konkurrenzprodukts Zoom F3, welcher sich ebenfalls in der Redaktion im Einsatz befindet, bemerkt, dass Tascam einige dort vorhandene Funktionen inzwischen auch anbietet. Beide sind daher noch näher zueinander gerückt und erfüllen beide ihre Aufgaben mit Bravour, wobei sich ihre Einsatzgebiete durchaus auch unterscheiden. Schauen wir also, was sich beim Portacapture X8 im letzten Jahr getan hat.

Starten wir mit einem kurzen Überblick. Es handelt sich beim Portacapture X8 um einen klassischen Mobilrecorder mit bis zu sechs gleichzeitigen Aufnahmespuren. Aufgenommen werden kann vom mitgelieferten Stereomikrofonpaar, von vier eingebauten XLR-Mikrofoneingängen oder eine interne Stereomischung aus diesen sechs Eingängen. Die beiden Mikrofone können in zwei Richtungen aufgesteckt und dadurch in den Anordnungen ‚XY‘ oder einem sehr schmalen ‚AB‘ genutzt werden. In der Anordnung XY kreuzen sich die beiden Mikrofone in der Mitte der Membran. In der Ausgabe 01/22 haben wir uns ausführlich mit den Vor- und Nachteilen dieser Anordnung beschäftigt. Zusammengefasst kann man sagen, dass unsere ursprüngliche Kritik daran nicht angemessen war. Oder auch: ja, kann man so machen. Übrigens können wir an dieser Stelle eine kleine Beobachtung aus der Praxis mitteilen; die Nutzung eines Windschutzes (beispielsweise des Tascam WS-11) ist bei den angebauten Mikrofonen zu empfehlen. Die Bedienung des Gerätes erfolgt hauptsächlich über das große, farbige Touchdisplay. Der Recorder bietet für Einsteiger einfache Presets im sogenannten Launcher, die direkt für bestimmte Aufgaben geladen werden können. Zum Beispiel für Stereoaufnahmen oder Podcasts, aber auch zusätzliche Funktionen wie Metronom oder Stimmgerät. Neben dem Einsatz als Mobilrecorder kann der Portacapture X8 auch als Mehrspur-USB-C-Audiointerface am Computer genutzt werden.