Testbericht: ADAM Audio A7V

Erst jetzt und kurioserweise durch Zufall entdeckte ich, nach fast 25 Jahren ADAM-Unternehmensgeschichte, dass der Firmenname keinesfalls ein Fantasiewort-Konstrukt, sondern tatsächlich die Abkürzung für ‚Advanced Dynamic Audio Monitors‘ ist. Der 1999 in Berlin gegründete und bis heute dort ansässige Lautsprecherspezialist wurde anfangs vor allem durch die Kultivierung und kontinuierliche Weiterentwicklung des X-ART-Hochtöners bekannt, der technologisch auf dem bereits in den 60er Jahren entstandenen Air Motion Transformer basiert und bis heute charakteristisches Erkennungsmerkmal aller Studiomonitore von ADAM Audio geblieben ist. Im Frühjahr des vergangenen Jahres präsentierte der weltweit erfolgreich agierende Hersteller seine neue A-Serie von Studiomonitoren, sozusagen die Standardklasse für alle Gelegenheiten, komplett überarbeitet und funktional für die Preisklasse beeindruckend erweitert. Die Serie besteht aus den fünf Modellen A4V, A7V, A44H, A77H und A8H, wobei die Zusätze ‚V‘ und ‚H‘ für eine vertikale beziehungsweise horizontale Lautsprecher-Orientierung steht und die Doppelziffern ‚44‘ und ‚77‘ für eine Bestückung mit zwei Tieftönern.

Erstmals lässt sich bei einem A-Modell die Schallführung samt Ziehharmonika-ART-Hochtöner um 90 Grad drehen, um ein eigentlich für die vertikale Aufstellung ausgelegtes Lautsprechermodell auch querlegen zu können, was in manchen Installationssituationen die bessere Lösung sein kann. Den größten Sprung macht die A-Serie allerdings, hier speziell betrachtet unser Testkandidat A7V, hinsichtlich seiner inneren Werte in Gestalt einer leistungsstarken digitalen Signalverarbeitung, die unter anderem eine individuelle Anpassung an raumakustische Gegebenheiten oder den persönlichen Geschmack erlaubt. In dieser Preisklasse wohl nahezu einmalig, ermöglicht der A7V (und seine A-Geschwister) eine dreistufige Raumkorrektur, grob durch ein einfaches ‚Ampelsystem‘, feiner durch einen sechsbandigen parametrischen Equalizer und bis ins Detail durch die Integration von Filtersets aus der automatischen Einmess-Software ‚SoundID Reference‘, als Ergebnis einer engen Kooperation mit dem Software-Urheber Sonarworks. Normalerweise arbeitet SoundID Reference im Studiorechner und benötigt dazu ein Plug-In oder einen virtuellen, systemweit arbeitenden Treiber. Im A7V erfolgt die Filterberechnung praktisch latenzfrei im DSP des Studiomonitors, so dass automatisch alle gehörten Quellen, woher sie auch immer kommen mögen, mit der gleichen Raumkorrektur gehört werden – Irrtümer oder ein vergessenes EQ-Plug-In in der Mischsumme ausgeschlossen. Das können ansonsten nur externe Hardware-Raumkorrektur-Systeme, abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen.