Test: sonible smart:limit

Standesgemäß folgt im sonible-Portfolio auf smart:EQ, smart:comp und smart:reverb nun der nächste Kandidat mit eingebautem ‚Köpfchen‘: smart:limit, ein Plug-In, das die Reihe der KI-ausgestatteten Audiowerkzeuge des Herstellers um eine neue Disziplin erweitert: True-Peak-Limiting und Loudness/Dynamics-Monitoring mit integrierter ‚Qualitäts-Kontrolle‘. Die in Graz ansässige Entwicklungsschmiede verfügt inzwischen über umfangreiches Know-how im Bereich ‚Machine Learning‘, das zu den Teilgebieten künstlicher Intelligenz zu zählen ist. Einfach beschrieben handelt es sich dabei um dynamische Algorithmen, die in der Lage sind, eigenständig dazuzulernen und im Vorfeld definierte Ergebnisse oder Funktionen basierend auf bereits ‚erlernten‘ Daten zu perfektionieren. Muster oder Ähnlichkeiten werden erkannt und klassifiziert, in Modellgruppen zusammengefasst – mit anderen Worten, der Algorithmus optimiert sein Verhalten durch ständig neu gemachte ‚Erfahrungen‘, was auf den ersten Blick vielleicht weniger mit ‚Intelligenz‘ als mit der gezielten Analyse und Auswertung großer Datenmengen zu tun hat. Das Spannende und zugleich Verblüffende an dieser Technologie ist für mich jedoch, dass der Algorithmus irgendwann fähig wird, auch unbekannte Signalstrukturen richtig zu erkennen, einzuordnen und entsprechend zu bearbeiten. Das sonible-Team verfügt über eine eigene Serverstruktur als ‚Trainingslager‘ für seine Software-Produkte. Ein wesentlicher Aspekt bei der Optimierung dynamischer Algorithmen sind die gesammelten Erfahrungen darüber, womit man den Algorithmus füttern muss, um seine Fähigkeiten auf ein ganz bestimmtes Ziel hin zu optimieren. Hier macht der Hersteller nach eigenen Aussagen sehr große Fortschritte. Ob man dies dem aktuellen Produkt smart:limit anmerken kann, möchte ich in diesem Beitrag herausfinden.

Bei der Entwicklung seiner Plug-Ins ist sonible stets darauf bedacht, seine Anwender nicht zu entmündigen, sondern ihnen eine sinnvolle Hilfestellung zur Beschleunigung von Arbeitsprozessen zu geben. Deshalb werden alle vom Algorithmus kontrollierten Parameter gleichzeitig auch immer zur manuellen Einflussnahme zur Verfügung gestellt. Das ist für ein Produkt wie smart:limit und seine schon etwas älteren Geschwister auch enorm wichtig, denn am Ende dürfen Geschmack, Emotion, Kreativität und Bauchgefühl des Anwenders nicht von einem Automatismus überstimmt oder ignoriert werden.